Reisepläne 2024 - Albanien 2.0

Auf der Reisemesse CMT 2024 in Stuttgart sowie bei unseren Vorträgen begegneten uns gleich mehrfach folgende und ähnliche Fragen zu unseren Reiseführern:

Seid ihr tatsächlich alle Touren selbst abgefahren?

Wart ihr selbst in allen Ländern?

Habt ihr die Sehenswürdigkeiten auch besucht?

Was könnt ihr uns empfehlen?

Das hat dann bei uns tatsächlich etwas ungläubiges Staunen hervorgerufen. Was haben die Leute für Vorstellungen von der Arbeit einer Reisebuchautorin? Sitzt sie am Schreibtisch im stillen Kämmerlein und durchforstet das Internet? Bemüht sie gar die neuerdings so vielerwähnte KI? Und schreibt dann ein Buch wie dereinst Karl May, der gar nie in den Ländern war, in denen seine Abenteuer spielten?

 

Ganz so ist es nicht. Die Antwort auf die obigen Fragen lautet überall JA!. Wir haben die Touren vorab geplant, sind sie abgefahren, haben Stellplätze vorort besichtigt, Restaurants getestet, Sehenswürdigkeiten besucht. Wir haben die Wanderstiefel geschnürt und Fahrradtouren unternommen. Wo wir aus welchen Gründen auch immer nicht selbst sein konnten, steht das auch so ausdrücklich in den Büchern. Und empfehlen können wir letztlich nur Dinge, die wir auch selbst erlebt haben.

 

Ja, wir sitzen auch am Schreibtisch und recherchieren im Internet. So wie gerade jetzt, wo wir alle Veränderungen und Leser-Rückmeldungen zu unserem Albanien-Reiseführer sammeln. Seit unserer letzten Reise im Jahr 2021 hat das Land einen rasanten Wandel vollzogen, der touristische Boom ist förmlich durch die Decke geschossen und Albanien ist mittlerweile ganz sicher kein Geheimtipp mehr. Ob das immer zum Wohl des Landes geschehen ist, wagen wir ein wenig zu bezweifeln. Doch wir wollen uns selbst ein Bild machen und werden uns bereits in wenigen Wochen auf den Weg zur Nachrecherche machen. Unsere Frühjahrsreise 2024 wird uns also erneut auf den Balkan führen und wir sind selbst gespannt, was uns diesmal alles dort erwartet. 


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Im Hauruck über den Balkan - Die Anreise nach Albanien

 

Erste Etappe: Vom Ländle nach Slowenien

 

Bei schönstem Reisewetter machen wir uns in der Karwoche auf den Weg in Richtung Albanien. Der Osterreise-Verkehr ist bereits durch, so dass wir zügig und ohne größere Probleme vorankommen. Zwischendurch übernehme ich mal wieder das Steuer und manövriere den Mumin souverän um München herum. Bin schon ein wenig stolz auf mich 😉 Ab Österreich fährt Frank wieder. Die dortige Autobahn A10 scheint mit ihren vielen Tunnels und Brücken eine Gesamt-Baustelle zu sein. Die Berge um uns herum sind noch recht winterlich und wir sehen die Skiläufer ins Tal hinabwedeln. Die letzten, ungemütlichen Tage scheinen nochmal den ersehnten Schnee gebracht zu haben.

Pause machen wir an einer der „Landzeit-Rastanlagen“. Erfahrungsgemäß ist das Essen hier lecker, die Toiletten sauber, aber die Preise saftig. 9,60 Euro für eine Flasche Mineralwasser sind schon happig. Ein Bier wäre billiger gewesen… Gulaschsuppe, Salat und der Café Melange sind jedoch lecker.

Die Grenzübergänge sind problemlos und so erreichen wir nach gut 570 Kilometern das Städtchen Bled in Slowenien. Alles sehr touristisch, vieles ist reglementiert, aber es gibt einen neuen Stellplatz in schöner Aussichtslage. Im „Foxcreek“, so der Name beziehen wir Quartier für eine Nacht und sind umgeben von meist deutschen Wohnmobilen.

Von Bled nach Šibenik in Kroatien – Ich kenne da mal `ne Abkürzung

 

Nachdem wir gestern feststellen mussten, dass unsere DKV-Mautbox in Slowenien nicht funktioniert, besteht die erste Tagespflicht darin, eine DarsGo-Box zu organisieren. Glücklicherweise gibt es gleich mehrere Rastanlagen an der Autobahn, wo das gute Stück verkauft wird. Dann rauschen wir, vom Piepsen des Kästchens begleitet, flott voran in Richtung Zagreb. Bei Novo Mesto nehmen wir allerdings einen „Short-Cut“ auf der Straße 105 in Richtung Karlovac. Zwar spart uns das einige Kilometer, doch wie das so ist, wenn man eine Abkürzung kennt…. Die Strecke ist landschaftlich überaus reizvoll, aber auch überaus kurvenreich mit teils recht holpriger Straße.

So kommen wir über einen kleinen Grenzübergang nach Kroatien. Das Wetter wird deutlich schlechter und teilweise können wir noch die letzten Schneereste am Fahrbandrand erkennen. Somit sparen wir uns die Küstenroute, bleiben auf der Autobahn im Hinterland und erreichen gegen Abend das bereits bekannte Camp Marina bei Šibenik und am Krka-Nationalpark. Wir werden freundlich begrüßt und man erkennt uns auch wieder 😉

Von Kroatien durch Bosnien und Herzegowina nach Montenegro

 

Bei weiterhin bedecktem, aber trockenem Wetter geht’s zunächst wieder auf die Autobahn. Auch heute kommen wir gut voran, nehmen diesmal aber ab dem Autobahnende bei Ploce die Route hinüber nach Bosnien und Herzegowina. Die schöne neue Autobahn endet dort bereits kurz nach der Grenze, trotzdem bezahlen wir für die Nutzung der wenigen Kilometer 2,50 Euro. Betrachten wir es als Spende an die Staatskasse 😉

Im Grenzstädtchen Caplijna fühlen wir uns schlagartig ins ehemals sozialistische Jugoslawien versetzt. Betonarchitektur und chaotischer Verkehr im Balkan-Style. Die M6 bringt uns nun durch den Südwesten der Herzegowina. Das Land ist tatsächlich der Schnittpunkt zwischen Orient und Okzident. Wir sehen die ersten Moscheen, orthodoxe Kirchen, fahren auf teils grottenschlechter Straße aber durch großartige Landschaften. Leider trübt der Saharastaub in der Luft die Sicht empfindlich, es weht ein kräftiger Wind und wir machen uns schon mal eine Things-to-See-Liste für die Rückfahrt. Bei Stolac machen uns mittelalterliche Nekropole und eine imposante Burgruine neugierig, die Stadt Trebinje liegt reizvoll in einem Flusstal mit vielen Wasserrädern. Von dort windet sich unsere Straße kurvenreich und steil hinauf zum Grenzübergang nach Montenegro. Diese Strecke kennen wir bereits von unserer Reise im Jahr 2021 und sind einmal mehr beeindruckt. Oben treffen wir auf die Panoramaroute in Richtung Nikšić. Leider vernebelt uns auch hier der Saharastaub die Fernsicht aber wir finden im Hinterland der Bucht von Kotor einen zauberhaften Übernachtungsspot an einem Stausee. Ein absoluter WOW-Platz, den wir uns mit drei jungen Kanufahrern aus Bayern sowie einigen Anglern teilen.

Kleiner Fun-Fakt am Rande: Die Jungs aus Bayern reisen mit unserem WOMO-Führer nach Albanien 😉))) Zwar ist das Buch aus zweiter Hand, sieht schon ziemlich abgenutzt aus, aber so soll es ja auch sein. Es scheint dem Vorbesitzer bereits gute Dienste geleistet zu haben.

Von hier geht es nach einer Nacht mit Blitz, Donner, Regen und Wind von quer am nächsten Morgen die restlichen 120 Kilometer bis nach Shkodra in Albanien. Das wird dann eine andere Geschichte.


Kommentare: 1
  • #1

    goldfish (Freitag, 12 April 2024 14:14)

    hi Ihr Lieben,
    sind mal wieder dabei :-)

    Gruss
    goldfish und polarbear