Für den Spätsommer 2021 haben wir uns einen Roadtrip durch Luxemburg, Belgien und Nordfrankreich vorgenommen. Es soll eine hoffentlich entspannte Reise in teilweise bereits bekannte Gefilde werden. Und wir freuen uns riesig, dabei auch ein wenig das Savoir-Vivre Frankreichs genießen zu können. So ungefähr haben wir uns eine Reise entlang der Küste bis zum Mont-Saint-Michel in der Normandie vorgenommen. Mal sehen, ob wir so weit kommen werden. Erster Halt wird jedoch das Großherzogtum Luxemburg sein, wo wir etwa 10 Tage verbringen wollen, um dort für einen neuen WOMO-Führer zu recherchieren. Schaun mer mal.
Und hier geht es zu den einzelnen Kapiteln unserer Reise:
Rainy Sunday Afternoon – ein regnerischer Sonntag und damit Zeit, um unsere ersten Eindrücke aus dem Großherzogtum Luxemburg festzuhalten. Die erste Woche ist fast vorbei und wir konnten bereits einiges unternehmen. Unterwegs waren wir vor allem in Süden des Landes – dem sogenannten Land der Roten Erde. Einst war dies die industrielle Hochburg des Landes, die Schlote der Hochöfen rauchten und unter Tage wurde Eisenerz abgebaut. Der Moloch des Dreiländerecks Saarland – Lothringen – Luxemburg. Heute ist dies, wie auch in den Nachbarländern, eine renaturierte Region. Die Natur hat sich die Abraumhalden und zurückerobert und es ist inzwischen ein tolles Naherholungsgebiet geworden. Zahlreiche Wander- und Radwege erschließen die einst industriell geprägten Städte und Ortschaften.
Was uns dabei gleich auffällt und auch sehr gut gefällt ist die Tatsache, dass Luxemburg als augenscheinlich sehr, sehr, sehr reiches Land viel für seine Einwohner investiert. Alles ist proper herausgeputzt, es gibt wunderschöne Spielplätze und Ausflugsziele für Familien mit Kindern, etliche interessante Museen und touristisch ist alles hervorragend aufbereitet und vernetzt. Vieles davon ist völlig gratis. Unter anderem der öffentliche Nahverkehr im ganzen Land. Unser Daumenbarometer zeigt eindeutig nach oben.
Natürlich waren wir auch in der Landeshauptstadt Luxembourg. Es war unser zweiter Besuch hier und uns gefällt die Stadt immer noch sehr gut. Modern und traditionell zugleich. Multikulti und weltoffen. Eine europäische Metropole und doch überschaubar und gut zu Fuß zu erkunden. Genau die richtige Dosis Urbanität für uns Landeier 😉 Bei unserem Streifzug durch die Stadt konnten wir dem Großherzoglichen Palast einen Besuch abstatten, was nur während der Sommermonate möglich ist. Dann nämlich weilt der Großherzog mit seiner Familie im Urlaub, das Parlament ist ebenfalls in der Sommerpause und somit konnten wir durch die Gemächer wandeln. Ein interessantes Erlebnis, denn hier wird tatsächlich noch gelebt und gearbeitet.
Ein Ausflug führte uns an die Mosel und dort in die Europastadt Schengen. Auch dies ein Wiederholungsbesuch, doch wir finden es immer wieder wichtig und spannend, sich die Geschichte in Erinnerung zu rufen. Grenzenloses Reisen und freier Personenverkehr. Wie schnell es damit vorbei sein kann, haben wir gerade erst während der Corona-Pandemie erlebt. Ein bisschen Demut und Dankbarkeit sind also angebracht.
An der Mosel war dann natürlich auch ein Streifzug durch die Wein- und Sektkellereien fällig.
Demut und Dankbarkeit wurden auch in Echternach wach. Die älteste Stadt Luxemburgs liegt direkt an der Grenze zu Deutschland und am kleinen, beschaulichen Flüsschen Sauer. Oder Sûre, wie es auf Luxemburgisch heißt. Echternach wurde ebenfalls von der verheerenden Flutkatastrophe im Juli 2021 getroffen. Zwar nicht ganz so schlimm, wie das Ahrtal. Doch die Spuren waren noch überall zu sehen. Plattgewalzte Felder, Lehmspuren auf den Straßen und in der Stadt liefen noch vielerorts die Trocknungsgeräte. Auch die Abtei mit der Krypta sowie das Abteimuseum mit seinen kulturellen Schätzen wurden vom Wasser heimgesucht. Bis auf weiteres geschlossen. Es ist wieder einmal eine ganz andere Nummer, den Folgen unmittelbar zu begegnen als alles nur im Fernsehen auf dem heimischen Sofa wahrzunehmen. Doch die Echternacher lassen sich nicht unterkriegen. Es gab einen mobilen Friseur-Truck auf dem Marktplatz, improvisierte Kneipen und Läden, die den Verkauf vorübergehend ins OG verlagerten. Not macht erfinderisch.
Ja – und noch ein paar Eindrücke zum Thema Reisen während der Corona-Pandemie. Auch hier in Luxemburg haben wir den Eindruck, dass man insgesamt sehr viel entspannter mit der Situation umgeht. Es gibt eine Maskenpflicht in Innenräumen, überall stehen Desinfektionsspender, aber irgendwelche Nachweise zu den deutschen 3-G-Regeln waren bislang erst einmal notwendig. Bei der Führung in einer Sektkellerei mussten wir unseren Impfnachweis vorlegen. That’s it. Abstand halten war bislang auch kein Problem. Selbst bei der Fahrt mit den Öffis in die City von Luxembourg war genügend Platz. Insofern alles gut!
Die obige Elefantengalerie ist speziell für Mita gedacht. Die knuffigen Schwergewichte sind überall im Land zu finden und Teil eines Kunstprojektes im Sommer 2021. Eine tolle und vor allem bunte Idee, wie wir finden. Der letzte hier in der Galerie ist jedoch nicht Bestandteil des Projektes, sondern den fanden wir in der Abtei von Echternacht im Chorgestühl.
Was uns wirklich fehlt, ist der Austausch mit anderen Reisenden. Freistehen ist auf dieser Reise nicht wirklich angesagt und somit sind wir auf Campingplätze oder offizielle Wohnmobilstellplätze angewiesen. Da sollte man meinen, dass es dort reichlich Kontakt zu anderen Reisenden gibt. Doch dem ist leider nicht so. Unser momentaner Standort ist sehr ok, aber zu 99,9 Prozent mit Durchreisenden oder Urlaubern aus NL. Irgendwie haben wir den Eindruck, dass ganz Oranie ausgeflogen und dort niemand mehr zuhause ist… Und zwischen den Luxuslinern von Morrello, Carthago & Co. ist unser Mumin ein echter Exot. Fast wie der berühmte Elefant im Porzellanladen. Zwar wird aus der Ferne geguckt und ganz ungeniert fotografiert, doch ein wirklicher Austausch oder ein Gespräch unter Reisenden fand bislang nicht statt. Einzig ein paar unqualifizierte Kommentare zum Diesel-Verbrauch bekamen wir zu hören. Nun denn – vielleicht sollten wir ein Spendenkässle aufstellen. Für jedes Foto 1 Euro in die Dieselkasse 😉
Sodele, das war es für diesmal. Wir hoffen nun auf das angekündigte Spätsommer-Hoch in der nächsten Woche, damit wir noch ein paar schöne Wandertouren auskundschaften können. Zudem steht dann auch der Norden Luxemburgs auf unserem Sightseeing-Programm. Anbei noch ein paar kulinarische Eindrücke. Luxemburg begeistert uns schon sehr mit leckeren Chocolaterien und Konditoreien. Hüftgold garantiert... Bis dann!
Luxemburg Woche Zwei - Unterwegs im Norden des Großherzogtums - weiterlesen
��♀️ (Sonntag, 05 September 2021 23:58)
…Tausend Dank für die ������
goldfish (Montag, 30 August 2021 14:40)
Hi Ihr beiden,
bin auch wieder dabei :-)
Bussi
goldfish