Einmal Ostsee und zurück - Unterwegs zwischen Frankfurt/Oder und dem Stettiner Haff


Unser Dickschiff braucht Bewegung. Deshalb haben wir uns entschlossen, unsere Tour-de-Deutschland fortzusetzen. Wir hoffen, dass dieser wunderbare Sommer 2018 noch ein wenig bei uns bleibt und wir eine schöne und entspannte Sommerreise unternehmen können. Ab Frankfurt/Oder möchten wir entlang der Oder in Richtung Norden fahren. Der Hinweg soll dabei über Polen bis ans Stettiner Haff führen. Hier wollen wir auf die Insel Usedom nach Deutschland wechseln und über die Uckermark entlang der deutschen Seite des Oderbruchs wieder zurück reisen. Unterwegs noch ein bisschen Kultur. Potsdam steht auf dem Plan und eventuell schaffen wir ja sogar endlich mal Berlin. Ich war dort, da stand die Mauer noch.....

Aber die Urlaubstage nach unserer Frühsommerreise sind dahin geschmolzen, so dass wir dies - wie immer - spontan entscheiden werden.



Unser Weg in den Norden


Am 23. August 2018 starten wir gemütlich zu unserer Sommerreise 2018. Das Wetter ist bedeckt und nach der großen Hitze ist für das bevorstehende Wochenende ein Temperatursturz und Regen angekündigt. Tatsächlich erwischt uns bei Aalen ein kleines Gewitter mit einem Schauer, aber das ist eigentlich nicht der Rede wert. Wir kommen gut voran, kein Ferien-Reiseverkehr, keine Staus und sogar um die Dauerbaustelle bei Nürnberg kommen wir ohne Probleme herum. In der Fränkischen Schweiz wird es dann Zeit für eine Kaffeepause beim Fast-Food-Riesen mit dem gelben M und nun übernehme ich das Steuer unseres Mumins. Weiter geht es über die Höhen des Fichtelgebirges und bei Hof über die ehemalige deutsch-deutsche Grenze. Wir erreichen Thüringen und schließlich Sachsen-Anhalt. Hier fallen uns erstmals die Folgen der langen Dürrezeit in diesem Sommer auf. Hat es bei uns im Süden immer mal wieder einen kleinen Gewitter-Schauer gegeben, so scheint es hier seit ewigen Zeiten nicht mehr geregnet zu haben. Die Felder sind braun, der Mais verdorrt und die Bäume tragen bereits ein buntes Herbstkleid. So schön für uns die Wärme und die langen Sommertage waren, hier werden wir nun doch nachdenklich.

Nach rund 500 Kilometern verlassen wir bei Dessau-Roßlau nördlich von Leipzig die Autobahn und steuern unser erstes Etappenziel an. Wir wollen bei den großen Baggern in Ferropolis übernachten. Wir waren bereits im Jahr 2008 einmal hier auf unserer Herbstreise nach Mecklenburg-Vorpommern. Schon damals haben uns die riesigen Bagger - Relikte des Braunkohle-Abbaus in der Region - sehr beeindruckt. Heute sind die Ungetüme spektakuläre Kulisse für Open-Air-Konzerte und da wir wochentags hier sind, versprechen wir uns einen ruhigen Übernachtungsplatz. Wir parken zunächst an einem Parkplatz am Gremminsee. Er ist ein ehemaliges "Loch" des Tagebaus und wurde nach 1991 geflutet. So sind mehrere Seen in der Region entstanden, so dass die ehemalige "Drecks-Region" des Ostens heute ein beliebtes Naherholungsziel geworden ist.

Wir vertreten uns mit unserem Vierbeiner ein wenig die Beine und erkunden Ferropolis zu Fuß. Viel hat sich seit unserem ersten Besuch nicht verändert und die Kulisse ist immer noch beeindruckend.

Leider können wir auf dem Gelände nicht übernachten, da es nachts abgeschlossen ist. Da der Parkplatz am See von einigen LKW-Fahrern als Ruhe-/Schlafplatz genutzt wird, die Kühlaggregate laut laufen und zudem ein ziemlich heftiger Wind Schotter und Sand aufwirbeln, ziehen wir einige Meter weiter direkt vor die Tore von Ferropolis. Hier gesellen sich im Laufe des Abends noch zwei weitere Wohnmobile zu uns und wir verbringen einen schönen Abend draußen mit Blick auf den See.

Fahrtstrecke heute: 510 Kilometer

 


Kultur pur - ein Besuch in Potsdam

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