Abenteuer Transalpina

Frank stellt heute wieder mal den Wecker, denn die Wetteraussichten für die Berge sind nicht ganz schlecht. Schon kurz nach 9 Uhr sind wir auf der Straße und fahren über die Dörfer und eine gut ausgebaute Strecke in Richtung Sebes. Bei Saliste tanken wir nochmals voll und nehmen nun die D106E, die sich hier bereits "Transalpina" nennt. Es ist eine Querverbindung aus Osten, bis die Straße bei Sugag in die D67C - die eigentliche Transalpina - mündet.  Wir passieren ziemlich enge Ortschaften mit vielen neuen und auch renovierten Häusern, die jedoch alle leer zu stehen scheinen. Fast schon Geister-Dörfer. Die Landschaft allerdings ist wunderschön und unser Sträßlein windet sich immer höher hinauf. Auf einer Passhöhe haben wir eine wunderbare Aussicht auf den nordwestlichen Karpatenbogen sowie das Karpatenbecken zwischen Sebes und Sibiu.

 


Auf engen Serpentinen geht es nun wieder hinunter ins Tal des Flusses Sebes und nach Sugag. Wir folgen der Transalpina nun in Richtung Süden. Die Straße ist sehr gut ausgebaut und führt uns durch eine sehr waldreiche, aber insgesamt noch wenig hochalpine Region. Unterwegs passieren wir zwei Stauseen und am größeren, dem Lacul Oasa Mica legen wir eine Mittagspause ein. Im Restaurant gibt es einen super leckeren Eintopf, der uns richtig aufwärmt. Hier oben hat es nämlich kühle 9 Grad und leider ist es nun auch ziemlich bewölkt mit einzelnen Nieselschauern. Wir queren einen 1.670 Meter hohen Pass und nun geht es in Serpentinen wieder ziemlich weit bergab. Unten müssen wir uns entscheiden. In engen Serpentinen wieder bergauf bis zum höchsten Punkt, dem Urdele-Pass auf 2.240 Metern Höhe oder abbrechen und über Petrosani wieder zurück in unsere eigentliche Reiserichtung.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Strecke nun auch für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt ist. Als wir noch da stehen und überlegen, winken uns zwei rumänische PKW-Fahrer ermunternd zu, weiter zu fahren. Oben ist jedoch alles in dicke Wolken gehüllt.

Wir beschließen, unsere Diesel-Kasse zu schonen, denn bei diesem Wetter macht das Ganze nicht viel Sinn. Außerdem - ganz ehrlich - hat uns auch ein bisschen der Mut verlassen.

 

 

Wir nehmen also die D7A nach Petrosani in Angriff und was uns nun erwartet, sind 34 Kilometer reinstes Offroad-Abenteuer. Schotter, Schlaglöcher, kurze geteerte Abschnitte, enge Kurven, ein 1.575 Meter hoher Pass, wenig Vertrauen erweckende Brücken und ein enges Tal mit überhängenden Felsen. Alles freigegeben ohne jegliche Gewichts- oder Höhenbegrenzung. Da wären wir wohl mal besser weiter die Transalpina gefahren....

Als wir einen Großteil der Strecke nach über einer Stunde hinter uns haben, weitet sich das Tal und wir finden einen wunderschönen Übernachtungsplatz direkt an einem Fluss. Hier erholen wir uns erst einmal von der abenteuerlichen Fahrt.

Gegen Abend sind wir vom Bimmeln einer Schafherde umgeben, die um uns herum weidet. Ansonsten werden wir wohl eine ruhige Nacht verbringen, auch wenn mal wieder der Wildbach rauscht.

Hat sich nun dieser heutige Umweg gelohnt? Ja. Auch wenn das hochalpine Feeling fehlte, hatten wir doch einen abwechslungsreichen Tag mit vielen schönen Landschaften.

Außerdem haben wir ja 56 Euro Maut für unsere Rovigneta bezahlt. Dafür können wir einen Monat lang wirklich alle Straßen des Landes nutzen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Andere greifen für Adrenalin-Schübe und Abenteuer-Events deutlich tiefer in die Tasche ;)))))))

Tagesetappe: 152 km


Eine eiskalte Höhle im Apuseni-Gebirge