Auf dem Weg zu den Schlammvulkanen

Heute geht es für uns zurück in Richtung Norden. Nachdem wir heute Nacht irgendwann wach wurden, weil es draußen TOTAL ruhig war - also kein Froschkonzert, kein Hundegebell und auch kein Kuckuck - dämmerten wir nochmals dahin. Doch pünktlich gegen 9.45 Uhr sind wir nach einer herzlichen Verabschiedung von unserer Campingplatz-Wirtin on the road und fahren dieselbe Strecke bis Braila zurück. Am Sonntag allerdings mit nur wenig Verkehr und auf der Fähre wird heute alles gemeinsam befördert. Wir sind der einzige LKW und inzwischen sind wir ja fast schon Fähr-Profis ;)

Neben uns ein Sprinter, der bestimmt mit 6-8 Personen beladen war. Männer, Frauen und Kinder einer Roma-Familie, die im Laderaum hinten ohne Fenster und auf Decken ungesichert im Liegen transportiert werden. Erschreckend.

 

Nach Braila führt unsere Route durch eine wenig attraktive Region Rumäniens. Eben, eine schnurgerade Straße, trostlose Orte. Beim Tanken wird Frank sofort von einem jungen Mann angebettelt. Also Augen zu und durch. Wenigstens ist die Straße soweit in Ordnung. Nach Buzau ändert sich die Atmosphäre schlagartig. Wir sind noch in der Walachei - ja, die gibt es wirklich - und nähern uns allmählich der Bergregion der Karpaten. Die Dörfer wirken wieder aufgeräumter und an einem Gemüsestand an der Straße erstehen wir Erdbeeren, Kirschen und ein wenig Gemüse.

In Berca biegen wir schließlich ab zu den Schlammvulkanen. Die letzten 14 Kilometer fordern von meinem Fahrer alles. Eine enge und mit Schlaglöchern durchsetzte Straße. Steil bergauf und dann wieder steil bergab. Schließlich erreichen wir gegen 16 Uhr den Campingplatz "Muddy Land" und werden hier aufs Freundlichste empfangen. Einfach, aber alles prima und mitten in der Natur.

Nach einer Kaffeepause schauen wir uns dieses Naturphänomen genauer an, das es sonst nur auf Island gibt. Durch unterirdische Gase in rund 3000 Metern Tiefe werden der tonhaltige Boden und Grundwasser nach oben gepresst. Überall blubbert es aus den Mini-Kratern und es ist eine bizarre Mondlandschaft entstanden. Hier gedeihen nur sehr robuste und wenige Pflanzen. Wenn überhaupt.

 

Da wir erst gegen 17 Uhr hier sind, ist der sonntägliche Besucheransturm bereits weg. Auch der Campingplatz leert sich, so dass wir nur mit dem französischen Pärchen hier stehen, das mit ihrem VW-Bus bereits in Murighiol war. Unser Kuckuck hat ein wenig Verspätung, aber er lässt uns auch hier in the middle of nowhere nicht im Stich ;)

Tagesetappe: 268 km


Transilvanien und die Bergwelt der Karpaten