Slowakei Woche 1 - Erste Eindrücke

Die erste Woche in der Slowakei liegt nun schon hinter uns und wir haben bereits einiges gesehen und erlebt. So klein dieses Land auch ist, es steckt voller Überraschungen und schöner Erfahrungen. Doch fangen wir von vorne an:

Begonnen haben wir unsere Slowakei-Tour vor den Toren von Bratislava. Auf einem Campingplatz auf einer künstlichen Donau-Insel war zunächst eine kleine Verschnaufpause angesagt. Das weitläufige Wiesengelände ist dafür geradezu prädestiniert. Wir fühlen uns wie in der freien Natur und haben doch eine gewissen Infrastruktur in der Nähe. Der Platz ist zudem wunderbar ruhig und mit uns steht zu Beginn nur ein Hanomag Baujahr 1967 aus Deutschland. Mit seinen Bewohnern, Yvonne und Toto, kommen wir noch ins Gespräch und verbringen einen netten gemeinsamen Abend bei ein paar Bierchen und dem Austausch unserer Reiseerlebnisse. Die beiden zieht es weiter in Richtung Süden und auch sie wurden - wie so viele Reisende - durch die Corona-Pandemie in ihren Plänen jäh ausgebremst. Aber schließlich sind wir ja alle flexibel ;)

Yonne und Toto, falls ihr das hier lest, vielen Dank nochmals für den schönen, gemeinsamen Abend und euch eine gute Reise - passt auf euch auf!

Auf unserer Donau-Insel können wir noch Danubiana besuchen - ein Museum mit moderner Kunst und einem Außengelände mit beeindruckenden Skulpturen. Gleich zu Beginn der Öffnungszeit sind wir auch die ersten Besucher und können uns alles in Ruhe mit "Social Distancing" betrachten. Ein wirklich spannendes Haus, das uns viel Spaß gemacht hat. Sowohl was die ausgestellten Objekte als auch die Architektur des Gebäudes angeht.

Ja, und dann geht unsere Reise auch schon weiter. Wir erkunden zunächst den Nordwesten des Landes mit den Kleinen Karpaten, bestaunen die ersten Burgen und Schlösser und besuchen einige der vielen, vielen Kirchen des Landes. Die Religiosität der Menschen fällt uns als erstes auf. Es gibt mehrerer Wallfahrtsorte, zu denen die Gläubigen pilgern und die Sonntagsgottesdienste sind noch sehr gut besucht. Die Menschen sind hier anscheinend fest in ihrem Glauben verwurzelt.

Ja, und Burgen gibt es ebenfalls jede Menge. Ich glaube es sind mehr als 200 Burgen, Schlösser und Kastelle. Vor uns liegt also noch eine Menge Sightseeing-Arbeit ;) Die ersten haben wir bereits erobert und ich muss sagen - sehr beeindruckend!!!

Hübsche Städtchen gibt es ebenfalls. Und da fällt uns gleich noch etwas auf: die Slowaken sind ein sehr gastfreundliches und hilfsbereites Völkchen. Als wir beispielsweise etwas ziel- und planlos mit Blick auf's Smartphone versuchen, uns in Modra - einem kleinen Weinbaustädtchen - zu orientieren, hält ein junger Mann im Auto neben uns an und fragt, ober er uns helfen könne. Dann erklärt er uns nicht nur den Weg ins Zentrum - nein - wir bekommen auch noch im Schnelldurchlauf die Geschichtes seiner Heimatstadt erklärt und er erzählt, welche Bewandtnis es damit hat, dass der Kirchturm sowohl ein Kreuz als auch einen Halbmond trägt. Sprachs und schon braust er wieder davon. Was sagt man dazu! Echt nett, die Slowaken.

Bei einer Wanderung durch die Kleinen Karpaten erleben wir gleich die nächste Überraschung. In großartiger Natur sind die Wanderwege hier vorbildlich ausgeschildert. Wir können uns prima an den Wegzeichen orientieren, kommen in den Genuss hübscher Rastplätze mit Picknick- und Grillmöglichkeiten und alles ist sauber und ordentlich erhalten. Ein Naturfreibad mit klarem Bergwasser ist für jedermann frei zugänglich. Hierzulande scheint der Respekt für Natur und Umwelt noch weitaus ausgeprägter vorhanden zu sein. Jeder nimmt seinen Müll wieder mit. Ähnliches haben wir ja bereits auf unserer Baltikum-Reise erlebt. Kein Vergleich zu unserem ach so vorbildlichen Kehrwochen-Ländle...

Einzig das Verständnis für die eine oder andere Straßenbeschilderung fehlt uns noch. Irgendwie scheinen alle reizvollen Nebenstraßen für unseren dicken Mumin gesperrt zu sein. Wir legen das jedoch großzügig aus, denn wir wollen ja zu Sehenswürdigkeiten. Also sind wir im weitesten Sinne Anlieger, oder???

Jedenfalls sind diese Nebenstraßen weitaus entspannter zu fahren als die offiziellen Fernstraßen mit Schwerlastverkehr. Da ist der Straßenzustand nicht immer wirklich prickelnd, die Brummis haben einen Affenzahn drauf und dann überholen auch noch wagemutige PKWs. Dann lieber halblegal auf Nebenstrecken unterwegs ;)

 

Ja, soviel mal zu unseren ersten Erfahrungswerten. Wir machen uns nun so ganz langsam auf den Weg in die Berge - die Hohe Tatra. Das Wetter hier ist noch sommerlich warm und wir hoffen, dort noch ein paar schöne Touren unternehmen zu können. Demnächst also mehr. Bleibt gesund!


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