Unterwegs in der Picardie - der Parc de Marquenterre

Irgendwie ist der berühmte Funke in Équihen-Plage nicht auf uns übergesprungen. Alles ist zwar ganz nett, aber trotzdem fehlt etwas. So kommt morgens natürlich doch der Bäcker auf den Platz, aber wir genießen jetzt einfach mal wieder unser Home-made-Walnussbrot. Deshalb bleiben wir auch nur eine Nacht.

Heute folgen wir weiter unserer altbekannten D 940. Wir kommen durch wunderschöne Dörfer, umfahren das mondäne Le-Touquet-Paris-Plage weiträumig (hier machen die Pariser Urlaub) und überqueren bei Étaples die Canche. Hier hätten wir gerne einen Stopp eingelegt, denn im Ort ist Markttag und am Hafen haben viele Fischhändler ihre Stände geöffnet. Allerdings sind die Parkplätze brechend voll, so dass wir mit unserem Mumin keine Chance haben. Also geht es weiter und wir überqueren die unsichtbare Grenze zur Picardie. Adieu les Ch'tis - schön war's bei euch.

 

Unser nächstes Ziel ist der Parc de Marquenterre an der Somme-Mündung. Es handelt sich dabei um eines der bekanntesten Vogelschutzgebiete Frankreichs mit einer Fläche von rund 250 Hektar.

Der Parkplatz wäre für uns ein höchst willkommender Übernachtungsplatz. Mitten in einem Naturschutzgebiet unter wunderbar duftenden Pinienbäumen. Wir legen erst einmal eine Mittagspause ein, bevor wir uns auf eine rund 3stündige Rundwanderung durch das Vogelschutzgebiet aufmachen.

Unterwegs gibt es zahlreiche Beobachtungsstationen. Teilweise besetzt mit Rangern des Parcs, die uns gerne die verschiedenen Vogelarten erklären. Die Baie de Somme ist ein riesiges Watt-Gebiet und bietet zahlreichen Zugvögeln eine Zwischenstation. Jetzt im Sommer ist zwar nicht allzu viel los, aber wir sichten Enten, Schwäne, einen Flamingo, Löffelreiher, Kormorane und sogar einen der seltenen Eisvögel. Eine wunderbar ruhige Landschaft mit wenigen Besuchern. Sehr beeindruckend!

 

Leider ist eine Übernachtung auf dem Besucherparkplatz nicht gestattet, da es sich hier um ein Naturschutzgebiet handelt. Wenige Kilometer weiter finden wir jedoch auf dem Parkplatz der Domäne de Marquenterre einen inoffiziellen Platz für die Nacht. Im zugehörigen Restaurant genießen wir ein leckeres Abendessen auf der Terrasse. Auf der Karte steht "Fiselle" - eine Spezialität der Picardie. Herzhaft gefüllte Crêpes mit Käse überbacken. Sehr lecker!!!

 

gefahrene Kilometer: 79 km


Le Crotoy an der Somme-Mündung

Nachdem in der Nacht ein Gewitter für Abkühlung gesorgt hat und uns ziemlich viele Eicheln auf's Dach getrommelt haben, ist der Morgen eher grau und bedeckt. Wir werfen unseren Generator an für Kaffeewasser und eine warme Dusche. Hier stören wir niemanden, denn um uns herum grasen nur die Pferde auf der Koppel.

 

Nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir nur wenige Kilometer weiter an die Baie de Somme nach Le Crotoy. Der Stellplatz an der Mündung hat den Charme eines Großparkplatzes. Jetzt nach dem Regen ist er übersät von großen Pfützen. Wenn es trocken ist, dürfte es hier ziemlich staubig werden. Die Lage ist jedoch toll und für 7 Euro platzieren wir uns auf dem nicht ganz so matschigen Grün am Rand des Parkplatzes. Vorteil des Mumin: wir können problemlos über den Rest hinweg sehen und haben auch ohne 1. Reihe eine schöne Aussicht ;)

 

Nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben, machen wir uns auf den Weg ins Städtle. Ein hübscher Fischerort, touristisch herausgeputzt aber noch mit einem ursprünglichen Charme. Eine Dampfeisenbahn startet von hier aus um die Bucht herum ins gegenüber liegende Saint-Valéry-sur-Somme. Da heute jedoch eher Schmuddelwetter mit Nieselregen herrscht, ist nur wenig los. Wir schauen uns um, gönnen uns Moules Frites als Mittagssnack, kaufen Mitbringsel für zuhause und machen anschließend noch eine Gassi-Runde auf dem Deich. Dabei erwischt uns jedoch der Regen und Wind von quer, so dass wir zu dritt patschnass zurück kommen. Den Rest des Nachmittags verbringen wir bei Tee und Keksen drinnen, versuchen uns zu trocknen (es riecht nach nasser Hund...) und lesen unsere Bücher.

Am Abend kochen wir uns mit Hilfe des Generators noch eine Kleinigkeit. Unsere Batterien haben heute absolut zu wenig Sonne abbekommen, so dass wir den Diesel anwerfen müssen. Die Technik haben wir immer besser im Griff und diesmal gibt es auf unserer Reise wenig zu meckern ;)

Den Abend verbringen wir damit, unsere Rückreise in Etappen zu planen. Ab morgen werden wir der Küste den Rücken kehren und uns wieder heimwärts bewegen.

 

gefahrene Kilometer: 18 km


Der nächste Morgen beginnt mit Sonnenschein und deshalb gibt's auch noch ein paar freundlichere Impressionen von dieser schönen Gegend.


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