Es wird ernst - Wir sind dann mal weg

Es ist August und so langsam läuft der Countdown zu einem neuen Lebensabschnitt. Unser "Projekt 60+" wird nun konkret. Frank ist seit Ende Mai in der passiven Phase seiner Altersteilzeit, für mich (Ulli) sind die letzten Wochen meiner Berufstätigkeit angebrochen. Die Zeit ist jetzt sehr emotional behaftet.

Während Frank alles schon hinter sich und mit seinem Arbeitsleben mental abgeschlossen hat, stecke ich mitten drin. Was man in fast 18 Arbeitsjahren aufgebaut und mit viel Herzblut betrieben hat, lässt man eben nicht so einfach hinter sich. Viele Menschen haben mich während dieser Zeit unterstützt, meinen Weg begleitet, sind mir ans Herz gewachsen und zu einigen haben sich auch freundschaftliche Beziehungen entwickelt. Von allen muss ich mich jetzt - zumindest temporär - verabschieden. Das fällt nicht ganz leicht.

Außerdem ist im Moment noch soooo viel zu erledigen, die Zeit rennt durch die Finger, der Kopf ist schon ganz woanders und doch wird er hier noch voll gefordert.

Frank hat sich schon ganz gut in sein Leben als "Privatier" eingefunden. Eine Saisonkarte fürs Freibad, ehrenamtlicher Bürgerbus-Fahrer und neu entdeckte "hausfrauliche" Qualitäten lassen keine Langeweile aufkommen. Ich habe das Gefühl, er vermisst nicht allzu viel und hoffe, dass es mir ähnlich gehen wird.

 

Für uns beide ist jetzt der Endspurt zur Vorbereitung unserer mehrmonatigen Abwesenheit angebrochen. Der Mumin steht vor der Tür und wird nach und nach mit Vorräten und Dingen bestückt, die wir unterwegs (wahrscheinlich) nicht so einfach bekommen werden. Die eine oder andere kleinere Schönheits-Reparatur ist noch notwendig, dann muss der Garten schon jetzt halbwegs winterfest gemacht und das Häusle in betreute Obhut übergeben werden. Die Things-to-do-Liste ist noch sehr, sehr lang, vergessen werden wir wahrscheinlich auch etwas und an alles gedacht haben wir wahrscheinlich sowieso nicht. Andererseits haben wir bestimmt viel zu viel Zeug dabei, das wir womöglich nie brauchen werden (hoffentlich....). 

Reisen mit leichtem Gepäck - ein frommer Wunsch ;)

 

Es ist ein Wechselbad der Gefühle, das wir im Moment durchleben. Ein Mix zwischen Nervosität, Reisefieber und ein bisschen Wehmut. Von Tiefenentspannung kann nicht die Rede sein. Einerseits sehnen wir den Zeitpunkt der Abreise herbei, andererseits fürchten wir ihn auch ein wenig. Irgendwie sitzt immer noch die leise, stille Stimme des Zweifels auf meiner Schulter und flüstert mir ins Ohr: "Hast du dir das auch gut überlegt?"

Raus aus der Komfortzone und rein ins Abenteuer. Es ist wie der berühmte Sprung vom 10-Meter-Brett. Aber andererseits heißt es auch: "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt".

 

Eine spannende Zeit liegt vor uns. Packen wir sie an!