Sakeschnaps und Kobe-Rind

Sake - das Nationalgetränk der Japaner. Bislang haben wir einen Bogen um dieses Gebräu gemacht. Doch ein Japan-Besuch ohne Sake kann auch nicht sein. Deshalb beginnen wir den heutigen Tag mit dem Besuch in einer Sake-Brauerei.

Dafür fahren wir mit dem Zug in den Vorort Sumiyoshi, um dort das Museum der Hakutsuru-Sakebrauerei zu besichtigen. Wir bekommen einen schönen Einblick in die Kunst des Brennens von Reisschnaps. Von den traditionellen Methoden bis hin zu heutigen Produktionsverfahren.

Die Besichtigungstour endet in einem Probierraum, wo bereits verschiedene Sorten Sake darauf warten verkostet zu werden. Am Vormittag ein gewagtes Unterfangen. Mit dem reinen Sake-Schnaps können wir uns nicht wirklich anfreunden, aber der Pflaumenlikör ist ganz lecker. Davon wandert eine Flasche ins Gepäck als Mitbringsel für Zuhause.

Auf der Suche nach dem Kobe-Rind

Wieder aus dem klimatisierten Museum draußen auf der heißen Straße merken wir den kleinen Happen Alkohol ziemlich schnell. Keine gute Idee, den Besuch auf den Vormittag zu legen. Doch wir sind tapfer und machen uns nun auf die Suche nach dem berühmten Kobe-Rind. Kobe ist schließlich in ganz Japan (und nicht nur da) bekannt für sein Rindfleisch.

Angeblich sollen die schwarzen Tajima-Rinder, die das begehrte und teure Fleisch liefern, massiert, mit Bier gefüttert und mit beruhigender Musik berieselt werden. Ob es stimmt? Keine Ahnung. Jedenfalls wollen wir Japan nicht verlassen, ohne wenigstens ein Stück dieses berühmten Fleisches gekostet zu haben.

Auch in Japan ist das Fleisch utopisch teuer. Doch die Mädels haben mit Hilfe von Mr. Google ein Restaurant ausfindig gemacht, welches zum Lunch ein Menü zu einem Drittelpreis dessen anbietet, was es abends oder am Wochenende kostet. Na bitte, wer sagt's denn. Wir machen uns also auf den Weg nach Kobe Harbor Land, einem Stadtviertel am Meer und ehemaligen Hafengelände Kobes.

Am Sannomiya-Bahnhof steigen wir um in den City-Loop-Bus. Er verbindet in einer Rundtour die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Kobes. Wir fahren nahezu die komplette Runde ab und kommen so zu einer angenehmen Stadtrundfahrt. Durch das Stadtviertel Kitano-cho mit seinen alten Wohnhäusern westlicher Handelsfamilien und Diplomaten und vorbei an Einkaufsstraßen sowie Nankinmachi (Chinatown) bekommen wir einen ungefähren Überblick über die Stadt.

Bis zu unserem Ziel, dem Kobe-Harbor-Land, ist auch der kleine Frühstücks-Rausch verflogen und wir sind bereit für neue Abenteuer 

Wir bummeln zunächst ein wenig durch das gigantische, mehrstöckige Einkaufszentrum Ummíe. Shoppingfreunde kommen hier ebenso auf ihr Kosten wie auch Freunde kulinarischer Genüsse. Es gibt bestens sortierte Lebensmittel- und Spezialitätengeschäfte sowie Restaurants mit Gerichten aus aller Welt. Hier werden wir auch bei unserer Suche nach dem Kobe-Rind fündig. Wir bekommen einen Platz in einem großzügig und im japanischen Stil gestalteten Speisesaal und können nun ein formidables Menü genießen.

Und schließlich der Höhepunkt - unser Kobe Rind. Wir bekommen zunächst mehrere Schüsselchen mit Zutaten auf den Tisch. Da ist eine Sojasauce zum Dippen, verschiedenes Gemüse wie Kohlblätter, Sprossen, Zwiebeln, Pilze etc. Eine Schale mit einem rohen, in Scheiben geschnittenen Steak ist ebenfalls dabei. Dann bekommt jede von uns eine glühend heiße, gusseiserne Platte auf der wir die Zutaten selbst zubereiten können. Wenn das Steak jetzt also zäh wird, sind wir selber dran schuld 

Doch der Versuch gelingt und wir können ein köstliches, butterweiches und zartes Stück Fleisch genießen. Ein wirkliches Festmenü. Wir sind begeistert.

Zum Dessert gibt es noch Kaffee und wir sind nach diesem opulenten Mahl erstmal pappsatt.

 

Bummel durch Kobe Harbor-Land

 

Nach unserem Mittagsmahl bummeln wir nun ausgiebig durch Kobe Harbor-Land. Wir genießen den restlichen Nachmittag mit ein wenig Shopping, sitzen faul am Wasser, beobachten das rege Treiben zu Wasser und zu Lande und lassen einfach noch ein wenig die Seele baumeln.

 

Kobe und das große Erdbeben

Hinter dem Meeresmuseum etwas versteckt liegt der Kobe Earthquake Memorial Park. Er erinnert an das verheerende Erdbeben 1995 als große Teile Kobes und insbesondere des Hafens zerstört wurden. Einige Bereiche sind in diesem Zustand belassen worden und vermitteln einen Eindruck von den Ausmaßen der Zerstörung.

Sonnenuntergang auf dem Kobe Port Tower

Den Sonnenuntergang wollen wir heute wieder einmal von oben genießen und fahren hinauf den den signalroten Kobe Port Tower. Oben in der kleinen Bar kann man sich an die Fenster setzen. Die Plattform dreht sich und wir können uns ganz entspannt zurück lehnen. Ein wunderschöner Ausklang des Tages bei einem Feierabend-Bierchen.

Mit dem City-Loop-Bus fahren wir wieder zurück ins Stadtzentrum. Trotz des opulenten Mittagsmahles verspüren wir jetzt doch noch ein kleines Hüngerchen. Eine Nudelsuppe würde noch rein passen und so landen wir in einem japanischen Fast-Food-Restaurant am Bahnhof. Wir können uns an einem Automaten die Zutaten für unsere Suppe auswählen. Dazu heißt es erstmal Geld einwerfen, Tasten drücken und Zettelchen ziehen. Den geben wir einer netten Service-Mitarbeiterin, die uns helfend zur Seite steht. 5 Minuten später steht eine dampfende Schüssel Nudelsuppe auf dem Tisch. Den Tee können wir aus bereit gestellten Kannen selbst eingießen.

Voilá - schlecht ist das Süppchen nicht und genau richtig für ein leichtes Abendessen.

 

Fazit für Kobe:

Leider war unser Aufenthalt in Kobe nur kurz. Das maritime Flair und die direkte Lage am Meer mit den Bergen im Hintergrund hat uns jedoch sehr gut gefallen. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten haben wir besucht und somit einen ersten, guten Eindruck gewinnen können.

 


Heimreise und Reisefazit