Über den Mittelpunkt Europas nach Lettland


In der Nacht beginnt es zu regnen und der heutige Ostersonntag ist eher trüb und grau. Wir machen uns ein gemütliches Osterfrühstück mit frisch gebackenen  Brötchen und beschließen, heute ein gutes Stück Wegstrecke zu machen. Der Weg soll uns gen Nordosten nach Lettland führen.

Unsere vorerst letzte Station in Litauen ist der Mittelpunkt Europas, der kurioserweise auch mitten auf einem Golfplatz rund 30 Kilometer nördlich von Vilnius liegt. Wir schauen uns diesen geopraphischen Marker an, der ganz nett gestaltet ist. Leider ist das Wetter aber eher ungemütlich, so dass wir schnell weiter ziehen.

Über die beiden Städte Moletai und Utena überqueren wir bei Daugavpils die Grenze nach Lettland. Die Stadt gilt als "russischste" Stadt Lettlands und tatsächlich ist Weißrussland nun nicht mehr fern. Hier strahlt er noch, der Geist der Sowjetunion. Mit Plattenbauten, holprigen Straßen und ratternden Trambahnen. So stellen wir uns den Osten vor.

Auch auf dem Land sieht es weitaus ärmlicher aus als noch in Litauen. Alte Holzhäuser, teilweise verfallen, die Höfe in einem eher desolaten Zustand. Das volle Kontrastprogramm.

Bei Aglona finden wir nicht nur eine imposante Basilika, die wir in dieser verlassenen Ecke nie vermutet hätten, sondern auch einen tollen Übernachtungsplatz am See. Das Wetter ist inzwischen wieder vorbildlich und das kurze Regen-Intermezzo hat sich verzogen.

Somit schauen wir uns diese beeindruckende Kirchenanlage an, die auch schon der Papst besucht hat. Alles wird gerade neu renoviert und die Basilika zählt insbesondere zu Maria Himmelfahrt am 15. August zu den meistbesuchten Orten Lettlands. Dann strömen mehrere Hundertausend Menschen hierher. Wir sind dagegen ziemlich allein unterwegs und können uns alles in Ruhe anschauen.

Dann genießen wir den Rest des Tages mit Brot backen und auf den See gucken. Samt super kitschigem Sonnenuntergang. Herz, was willst du mehr ;)


Auf dem Weg nach Estland