Alle Jahre wieder findet in Bad Kissingen eine der weltweit größten Messen für Offroad, Allrad und Fernreisen statt. Besucher aus aller Welt strömen in die beschauliche Kurstadt am Fuße der Rhön und auch wir machen uns in diesem Jahr relativ kurzentschlossen auf den Weg.

Der Mumin wird für drei Tage gepackt, ein Hundesitter für zuhause organsisiert und so kann es am Mittwoch vor dem langen Fronleichnams-Wochenende los gehen.

Wir erreichen Bad Kissingen am frühen Nachmittag und je näher wir kommen, desto mehr nimmt die Dichte an teilweise recht exotischen Fernreise- und Allradmobilen zu. Vor den Toren der Camp-Area stauen sich bereits die Fahrzeuge und nur Dank der Mithilfe unserer Reisefreunde Ute und Tom können wir noch einen Platz auf dem recht zentralen Camp 1 ergattern. Bis zum Abend sind die Camps 1-3 jedoch pickepacke voll, so dass noch weitere Wiesen und Felder für die Anreisenden freigegeben werden.

Nach dem häuslichen Einrichten machen wir uns dann gleich auch auf den ersten Rundgang über die verschiedenen Camps. Neben ganz, ganz, ganz vielen Landrovern gibt es ein Lager mit marzialischen nato-olivgrünen KATs (muss nicht unbedingt sein), liebevoll und individuell gestaltete Oldtimer, ehemalige Feuerwehrfahrzeuge, nagelneue Schmuckstücke, jede Menge Dachzelte und überhaupt, ganz viel zu gucken und zu staunen.

Insbesondere die Autokennzeichen sind sehenswert. Es kommen tatsächlich Besucher von ganz weit her. Wie etwa Connie und Hermann. Die beiden sind zusammen mit einem weiteren Paar aus Australien angereist. Seit einem Jahr sind sie unterwegs über Südkorea, die Mongolei, Russland, Südeuropa und nun eben in Bad Kissingen gelandet. Wir kommen ins Gespräch, schauen uns das australische Weltreisemobil an und werden in den nächsten Tagen noch mehrmals Kontakt mit den beiden haben.


Messetag

Am Fronleinamstag starten wir gleich um 10 Uhr zu unserem Messebesuch. Ein kostenloser Shuttlebus bringt die Besucher zum Messegelände, das sich außerhalb von Bad Kissingen in einem heutigen Naturschutzgebiet und auf einem ehemaligen Militärgelände befindet. Da wir eigentlich nichts Bestimmtes suchen, lassen wir uns einfach mal treiben und schauen uns durch die verschiedenen Ausstellungszelte. Hier gibt einfach alles was Mann/Frau braucht oder auch nicht braucht, aber gerne hätte. Gemäß dem Motto "Geld spielt keine Rolle" sind hier auch Fernreisemobile der Kategorie XXXL zu bestaunen. Nice to have, aber ob sie wirklich praktisch sind?

Wir statten einigen Bekannten einen Besuch ab, die hier auf der Messe ausstellen. Katrin und Stefan von gmb Blechbearbeitung (Danke für die Gästekarten!!!), Brigitte und Ingo von Terracab (ein wirklich hübsches Fahrzeug habt ihr da wieder dabei) und wir treffen Jochen Heckmann von Wolfsblut-Reisen, der uns im letzten Jahr auf der CMT in Stuttgart so tolle Tipps für unsere Rumänienreise gegeben hat.

Fündig werden wir auf der Messe aber auch. Neben hilfreichen Infos zu unserer Innenraumbeleuchtung, zu medizinischen Vorsorgemaßnahmen bei Langzeitreisen von pro-medi und eventuell irgendwann einmal notwendigen Ersatzteilbeschaffungen (Kühlbox) sowie dem Kauf einer passenden Kopfbedeckung für Frank lassen wir uns vom französischen Charme eines Ausstellers hinreißen und erstehen ein offroad-taugliches Tablet samt Navigationssoftware. Das System überzeugt uns und wir schlagen zu. Der Deal beinhaltet dann auch noch ein Glas französischen Rotwein und leckere Käsehäppchen, die wir gemeinsam mit den Ausstellern genießen dürfen. Dabei kommen wir auch noch ins Gespräch mit weiteren Kunden, so dass wir die Messe mit dem Schlussgong um 18.00 Uhr verlassen. Mit platt gelaufenen Füssen und jeder Menge neuer Eindrücke und Inspirationen.

 


Urlaubstag auf dem Camp und lauter nette Menschen

Spontan verlängern wir unseren Aufenthalt noch um einen Tag und nutzen den Freitag, um uns mit einigen teilweise nur virtuell Bekannten zu treffen und auszutauschen.

Bereits gestern haben haben wir uns auf der Camp-Area ein familientaugliches und wunderschönes "Architektenmobil" angeschaut. Heute bummeln wir wieder über die verschiedenen Camps, statten Melanie, Nick und Otis von SandMan einen Besuch ab und kommen immer wieder ins Gespräch mit abenteuerlustigen und interessanten Menschen. Die Stimmung hier auf den verschiedenen Camping-Arealen ist einfach nur wunderbar, entspannt, friedlich und locker. Überall wird gefachsimpelt und man tauscht sich über nahe und ferne Reiseziele aus. Da werden Träume geweckt und das Fernweh geschürt.

Auch an unserem Mumin schaut immer wieder mal Besuch vorbei, so dass der Tag ruckzuck vergeht. Gegen Abend flammen überall Lagerfeuer auf und über dem Tal entlang der Saale liegt schon bald eine Dunstglocke.

Umgeben von lauter "good vibrations" geht's dann ins Bett und wir können auf einen tollen Tag mit netten Menschen zurückblicken.

 


Heimreise und Messefazit

Bevor es heute wieder zurück in Richtung Heimat geht, schauen wir nochmals bei den beiden Australiern Connie und Hermann vorbei. Die zwei zeigen uns ein paar ihrer Filme mit Reiseimpressionen aus Montenegro, der Mongolei und Russland. Das ist höchst beeindruckend und bestärkt uns darin, den Osten noch näher ins Reisevisier zu rücken. Wo die beiden mit ihrem LKW durchgekommen sind, da müsste es auch für uns passen. Zudem sind auch hier die Eindrücke von Land und Leuten durchweg positiv.

Wie sagte schon Mark Twain: "Reisen ist fatal für Vorurteile, Bigotterie und Engstirnigkeit"

Gegen Mittag geht es dann auf die Autobahn. Unterwegs werden wir von sintflutartigen Gewittern und Niederschlägen erwischt, aber auf dem Stellplatz können wir dann doch halbwegs trockenen Fußes den Mumin ausräumen und ein wenig sauber machen.

Uns wird bewusst, dass unser Schätzchen jetzt nur noch ein paar Wochen Wartezeit fristen muss, bevor wir ihn für unsere große Marokkotour aus dem Quartier holen werden. Es wird und bleibt also spannend!


Gefunden auf dem Camp-Ground der Messe. Passt auch für uns ;)


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